Frage:
Ist das Mobbing?
2007-08-20 06:01:53 UTC
Ich wurde letztes Jahr aus meinem Job gemobbt, in dem ich die Arbeit von Subunternehmern eingeteilt und überwacht habe. Da ich mir nichts zu schulden kommen liess und man mich nicht feuern konnte, wurde ich auf einen Job gesetzt, bei dem ich nichts zu tun habe. Manchmal gibt man mir 5 Minuten Aufgaben wie z.B. Pläne mit Buntstiften ausmalen oder Arbeitszettel einsammeln. Aber meistens sitze ich 8 Stunden hinter meinem Schreibtisch mit nichts zu tun. Ich mache das jetzt seit einem Jahr mit. Teilweise macht mich das regelrecht krank. Wenn ich nachmittags nach hause gehe fühle ich mich manchmal totkrank. Ich möchte nicht kündigen, da es nächstes Jahr die Firma sowieso nicht mehr geben wird und ich wenigstens noch meine Abfindung mitnehmen möchte und auch noch das eine Jahr Gehalt. Ist dies auch eine Form von Mobbing? Was könnte ich unternehmen?
Neun antworten:
chuck
2007-08-20 06:54:59 UTC
Die soziale Ausgrenzung ist einer der gravierendsten Formen von Mobbing und in deinem Fall wohl nicht schwer nachzuweisen. Gehe zu einem Anwalt. Wenn Du einen sehr guten Anwalt hast dann bekommst du nicht nur eine anstaendige Abfindung sondern auch nosch schmerzensgeld wegen der psych. Belastung.
2007-08-20 13:06:13 UTC
Sitz das Jahr noch ab und fang jetzt schon an, Dich nach einem neuen Job umzusehen.

Du weißt ja, daß es bald anders wird.
hollunder
2007-08-20 18:30:33 UTC
Ja, das ist ganz klar eine Form von Mobbing. Auf diese Weise (durch das Zuteilen von "sinnlosen" Aufgaben, die zudem noch weit unter deinem Niveau sind, bzw. durch blosses Zeitabsitzenlassen), sollst du dazu genötigt werden, von selber zu kündigen - aus lauter Frust. Auf diese Weise wollen sie wohl vermeiden, dass sie dir eine Abfindung zahlen müssen. Wenn das Unternehmen einen Betriebsrat haben sollte, würde ich auf jeden Fall mit diesem mal darüber sprechen! Andererseits kann es natürlich auch sein, dass sie dich tatsächlich nicht (mehr) vernünftig beschäftigen können; das Unternehmen scheint ja kurz vor dem totalen Zusammenbruch zu stehen...dann wäre aber ein ehrliches Wort deines Vorgesetzten diesbezüglich angebracht!
Raik
2007-08-20 14:08:10 UTC
es ist schwer, sich dagegen zu wehren. Aber es gibt ein einfaches Gegenmittel: geh zum Arzt und lass Dich krankschreiben. Das kannst Du ohne Probleme immer mal über längere Perioden machen. Ist ja auch klar, dass einen eine solche Behandlung durch den AG nervlich runter bringt. Dann musst Du wenigstens nicht da sitzen. Und der Firma ist es eh egal.
sweetmonsta2001
2007-08-20 13:39:02 UTC
Dein Arbeitgeber ist verpflichtet dir Arbeit zu geben. Steht so im Arbeitsgesetz...oder Arbeitsschutzgesetz? Naja, sowas halt. Ich fange langsam an, die Sachen zu verdrängen, die ich für meine Abschlussprüfung lernen müsste.



Ich würd mir abba ma keinen Kopp machen, sondern schön ein Buch mit auf die Arbeit nehmen und es mir gemütlich machen. =)
Candy_Hunt
2007-08-20 13:37:57 UTC
Ja, das ist eine Form von Mobbing....leider. (...einen Mitarbeiter an einem Arbeitsplatz einsetzen der seinen Qualifizierungen nicht entspricht.....also Über- oder Unterforderung )

Aber - wie Du schon schreibst - das Ganze machst Du ja nun schon eine lange Zeit mit und es soll ja bald vorbei sein.

Hast Du die Kraft diese Zeit noch auszuhalten?

Bevor Du allerdings einen gesundheitlichen Schaden(psychische Belastung macht irgendwann den Körper krank)

davonträgst, wäre es besser den Job zu schmeißen !!!

Das ist natürlich leichter gesagt als getan - klar.

Man hat ja schließlich seine ganz normalen finanziellen Verpflichtungen.

Rein rechtlich bist Du in der Nachweispflicht.....

Besteht ein Betriebsrat oder sowas?

Gespräche mit Vorgesetzten oder deren Vorgesetzten, wenn der direkte Vorgesetzte "mitmobbt"

Ob es sich allerdings lohnt, einen Arbeitgerichtsprozess anzustreben, kannst nur Du selbst einschätzen.
lajoliemara
2007-08-20 13:18:08 UTC
Mobbing ist ausgesprochen schwierig nachzuweisen und es kann schwer sein, den Einzelfall darunter zu fassen. In der Regel kann man sich nicht wehren, wenn es nicht zu strafbewehrten Handlungen gekommen ist (am ehesten wohl Körper- und Ehrverletzungen) oder eine unerlaubte Handlung im zivilrechtlichen Sinne begangen wurde, was einen Schadensersatzanspruch nach sich zieht. Für letztere ist Voraussetzung, dass Ihr Allgemeines Persönlichkeitsrecht verletzt wurde - sehr schwammig. Beides wird, so wie Sie die Begebenheiten schildern, nach meiner Einschätzung nicht durchgehen. Ich kann sehr wohl verstehen, dass eine stumpfsinnige Tätigkeit sie wahnsinnig macht. Es ist vermutlich nicht mal eine seltene Vorgehensweise, Arbeitnehmer "kalt zu stellen", um sie zur Kündigung zu bewegen. Eine Handhabe werden sie da wohl nicht besitzen - denn die Frage, welchen Job sie machen, ist auch eine innerer Firmenpolitik. Und vermutlich wird es Gründe geben, sie versetzt zu haben, zumindest aber können sie sich darauf einstellen, dass entsprechende Gründe im Nachhinein auftauchen werden.



Haben Sie einen Betriebsrat? Wenn ja, wenden Sie sich einmal an den.
2007-08-20 13:16:09 UTC
Ich glaube nicht, dass Mobbing vorliegt. Ich kann mir aber vorstellen, dass das Nichtstun dich fertig macht. Wenn es mit deiner Firma ohnehin den Bach runtergeht, halte durch und sieh dich selbst nach was Neuem um. Stillhalten nützt in der jetzigen Situation mehr, als wenn Du dich beschwerst.
Maddi
2007-08-20 13:12:32 UTC
Nimm dir was zu lesen mit auf die Arbeit. Oder rede mal ein offenes Wort mit deinem Vorgesetzten.


Dieser Inhalt wurde ursprünglich auf Y! Answers veröffentlicht, einer Q&A-Website, die 2021 eingestellt wurde.
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